1.1.3 Xanadu
Der Begriff "Hypertext" wurde 1965 mit dem
System Xanadu von Ted Nelson eingeführt (vgl.
Nielsen, 1995). Dabei handelt es sich eher um ein Konzept, da Xanadu
nie vollständig realisiert wurde. Nelsons Idee beschreibt die
Sammlung aller geschriebenen Texte in einem großen Hypertext.
Literaturverweise sind Links und Zitate werden immer mit dem
Originaltext verbunden. Neuere Versionen des gleichen Artikels werden
dem System hinzugefügt, ohne die alten zu löschen. Dadurch
wird eine zeitliche Entwicklung deutlich, aber die Textmenge
nimmt unaufhörlich zu. Für das entstehende
Urheberrechtsproblem ist eine automatische Abrechnung beim
Aufruf eines Artikels vorgesehen. Nelsons Konzept ist mit dem
World Wide Web (WWW) in greifbare Nähe gerückt. Immer
mehr wissenschaftlichen Arbeiten werden im WWW veröffentlicht.
Allerdings ist die Textbasis nicht annähernd groß
genug, um Literaturangaben nur auf Links zu stützen. Außerdem
gibt es derzeit kein allgemeines System zur finanziellen Abrechnung
von abgerufenen Texten (nur Individuallösungen), so daß
kommerzielle Artikel kaum im WWW zu finden sind. Leider werden heute
meistens ältere Version von WWW-Seiten durch neuere ersetzt.
Hier wäre ein System zur Archivierung sicher sehr sinnvoll und
teilweise auch dringend nötig. So bleibt Xanadu in
Hinsicht auf das World Wide Web Vorbild und Vision zugleich.
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