Navigation im World Wide Web als Hypertextsystem (Diplomarbeit von Tobias Steinke) |
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2.3.3 Verschiedene Modelle der HistoryDie History ist eine Verlaufsliste der zuletzt besuchten Knoten in einem Hypertextsystem. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie diese erstellt und präsentiert wird (Tauscher, 1997). Mosaic und die ersten Versionen der Browser von Netscape und Microsoft benutzten ein "Stapel"-Modell. Die URL der gerade besuchten Seite wird an eine Liste angefügt, auch wenn sie in dieser schon vorhanden ist. Ein Eintrag auf dieser so entstandenen Liste kann direkt angewählt werden, womit aber die Liste auch an jener Stelle weitergeführt wird. Dadurch verschwinden alle ursprünglich nachfolgenden Einträge. Eine Studie (Jones, 1996) verdeutlicht die Probleme des "Stapel"-Modells. Es wird von einer Seite A eine Seite B über einen Link aufgerufen. Mit dem "Zurück"-Knopf wird erneut die Seite A geladen, von der eine Seite C über eine Link aufgerufen wird. Aufgrund des "Stapel"-Modells kann nun mit dem "Zurück"-Knopf nicht mehr Seite B erreicht werden, was nicht dem mentalen Modell der meisten Anwender und Anwenderinnen entspricht. Neuere Browser verwenden das "Stapel"-Modell noch immer für die schnelle Zugriffsliste, die für den "Vor"- und den "Zurück"-Knopf benutzt wird, speichern aber alle URLs mit Zahl der Besuche zusätzlich ab, was in einer sortierbaren Liste abgerufen werden kann. Als Sortierung ist die sequentielle Auflistung der zuletzt besuchten Knoten denkbar. Dabei kann noch unterschieden werden, ob mehrfache Vorkommen im ersten oder letzten Erscheinen gebündelt werden oder jeweils eigenständig aufgeführt sind. Die History kann auch nach der Häufigkeit der Besuche geordnet werden. Eine komplexere Sortierung stellt die hierarchische dar. Seiten, die durch Links miteinander verbunden sind, werden als zusammengehörig gebündelt. Auch nach dem Server bzw. der URL kann sortiert werden. Für einen sinnvollen Aufbau einer History muß die Liste auch über verschiedene Sitzungen, d.h., mehrere unterbrochene Benutzungen, weitergeführt werden. Ein weiterer Aspekt der History ist die Wiedererkennbarkeit der jeweiligen Einträge. Ein solcher besteht in der Regel aus dem Titel und/oder der URL. Der Titel wird im HTML-Dokument definiert und sollte möglichst so eindeutig sein, daß davon schnell auf den Inhalt der Seite geschlossen werden kann. Modelle mit graphischen Repräsentationen der Seiten (verkleinert) in der History sind meist wenig effektiv, da sich viele Seiten optisch nicht signifikant unterscheiden. Häufig werden verschiedene Seiten über Links von einer bestimmten Seite aufgerufen. Dazu muß diese Links-Liste schnell wieder erreichbar sein, doch der Aufwand diese Seite in der History zu finden ist oft zu hoch. Wird das Backtracking über den "Zurück"-Knopf genutzt, kann die fragliche Seite durch das "Stapel"-Modell schon gar nicht mehr erreichbar sein. |
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